Lotsendienst

Im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2006 wurde das THW Dortmund beauftragt ein Lotsenkonzept für den Austragungsort Dortmund zu entwickeln, alles Nötige einzurichten und zu verfolgen. Mit Unterstützung des Landesverbands NRW und dem OV Castrop-Rauxel wurde es dann erfolgreich umgesetzt.

 
Nach der WM wurde das nun erprobte System noch erweitert und in jedem Geschäftsführerbereich mindestens ein Zugtrupp darin ausgebildet. Die Lotsen wurden in der Folge dann auch fester Bestandteil des Konzepts der Dortmunder Berufsfeuerwehr, die gerade bei Großveranstaltungen und -einsätzen gerne auf das System zurückgreift.
 
Offizielle Ausbildungsunterlagen sind uns keine bekannt, so dass wir selber etwas entwickelt haben. Diese Unterlagen greifen aber auf Ausarbeitungen der Polizei, Bundeswehr und Verkehrswachten zurück. Um nun das System zu komplettieren, sind THW-spezifische Ausbildungsinhalte hinzugekommen.

  
Diese umfassen in erster Linie folgende Punkte:
-Entwicklungsphasen des Lotseneinsatzes (Erkundung, Routenplanung, Einweisung der Helfer, der Lotseneinsatz)
-Ausstattung (s.u. bzw. Beschilderung, Faltleitkegel, Kartenmaterial)
-Lotsen / Einweiser / Verkehrssicherungsposten
-Bereitstellungsraum, Organisation mit Schwerpunkt auf Park- und Stellordnung
-Kartenkunde
-Grundlagen StVO
-Militärische Lastklassen
-Grundlagen für Warn- und Absperrmaßnahmen gem. GUV-I 8651
-Sichern der Einsatzstelle (Lotsenstelle) durch Licht (GUV-I 8651)
-Verkehrswegeerkundung und Straßenklassifizierung
-Engstellen, Kurven, Brücken und Tunnel
-Hubschrauberlandeplätze
 
Für die Fahrzeuge sind recht einfache Schilder beschafft worden, die von innen in die Scheiben geklebt werden. Als Alternative sind auch Magnettafeln vorhanden. Die Helfer werden ganz normal mittels Helm und Warnweste ausgestattet. Jeder Zugtrupp ist mit einem Ausschilderungssatz ausgerüstet worden. Dieser umfasst zehn Schilder und Befestigungsmaterial. Die Schilder dienen als Hinweis auf die Lotsenstelle, d.h. um insbesondere den ortsfremden Einheiten den richtigen Weg zu weisen.
 
An der Lotsenstelle werden die Einheiten wenn möglich gesammelt, Informationen werden ausgetauscht und dann geht es mit einem Lotsenfahrzeug an der Spitze entweder zur Einsatzstelle oder zum Bereitstellungsraum. Wichtig hierbei ist natürlich, dass jederzeit die Kommunikation zur Führungsstelle und zu den ankommenden Fahrzeugen möglich ist. Daher werden in der Regel die Lotsenstellen mit zwei ZTr besetzt. Einer übernimmt die Kenntlichmachung der Lotsenstelle (z.B. den Autobahnparkplatz), der andere übernimmt die Einweisung der Einheiten. Somit steht auch ein Fahrzeug im Sichtbereich der anrückenden Kräfte, das in der Regel nur schwer zu übersehen ist.