Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland

Die SEEWA steht für eine operativ-taktische Auslandseinheit, mit der das THW schnell auf aktuelle Gefahrenlagen im WASH-Bereich (Water, Sanitation and Hygiene) reagieren kann. Zu den Aufgaben der SEEWA zählen die Erkundung, die mobile Trinkwasseraufbereitung, die Wasserabgabe, die Wasseranalyse, die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme wie zum Beispiel Brunnen, die Sicherstellung einfacher Sanitärversorgung und die fachtechnische Beratung. Die Einsatzteams sind mit moderner Ausstattung ausgerüstet und ebenso wie die Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) in der Lage, innerhalb weniger Stunden in ein Katastrophengebiet aufzubrechen. Die SEEWA arbeitet technisch und personell eng mit den zuständigen Behörden vor Ort zusammen und integriert sich in die bestehenden Koordinierungsstrukturen.

Das Können und Wissen der Experten wurde seit Indienststellung der SEEWA 2004 schon mehrfach in Anspruch genommen: Bereits 2004 halfen SEEWA-Kräfte nach dem Tsunami in Sri Lanka, ein Jahr später nach einem verheerenden Erdbeben in Pakistan. Von September bis Dezember 2007 waren nach einer Überschwemmungskatastrophe in Afrika SEEWA-Kräfte im Auftrag der Bundesregierung in Uganda und Ghana tätig. 2008 folgen Einsätze in Myanmar, wo der Zyklon Nargis ganze Landstriche verwüstete, und in China, wo ein Erdbeben in der Provinz Sichuan schwere Schäden verursachte.
Im Jahr 2010 half die SEEWA in Haiti. Der Karibikstaat wurde am 12. Januar 2010 von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Die Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen des THW versorgten die Bewohner der Städte Port-au-Prince und Léogâne mit lebenswichtigem Wasser. Ebenfalls 2010 war die SEEWA in Pakistan nach schweren Überschwemmungen durch heftigen Monsunregen im Einsatz.
Von November 2013 bis Januar 2014 bereiteten die Experten der SEEWA auf den Philippinen Trinkwasser auf, nachdem Taifun Haiyan auf dem Inselstaat eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Außerdem setzten die Helferinnen und Helfer beschädigte Brunnen instand, reparierten Wasserleitungen und installierten Pumpen sowie Aggregate zur Wasserförderung.
Nach den schwersten Überschwemmungen seit mehr als 120 Jahren war die SEEWA im Sommer 2014 in Bosnien-Herzegowina und in Serbien gefragt. Über rund zwei Monate versorgten die THW-Kräfte die Bevölkerung in den bosnischen Städten Brčko und Bijela sowie in der serbischen Stadt Obrenovac mit insgesamt mehr als drei Millionen Litern Trinkwasser.
Anfang Mai 2015 führte ein Einsatz die SEEWA in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu. Dort produzierte das Team nach dem Erdbeben sauberes Trinkwasser für die Bevölkerung von Kathmandu, bis der örtliche Wasserversorger die Versorgung wieder eigenständig übernehmen konnte.
Neun Wochen dauerte im Frühjahr 2019 der Einsatz der SEEWA nach Zyklon Idai in Mosambik. Von März bis Mai bereiteten sie 500.000 Liter Trinkwasser für die Bevölkerung auf und setzten 33 öffentlich zugängliche Brunnen sowie Sanitäranlagen instand.

 

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